Drei Männer haben eine Idee. Und die Idee bringt Geld. Die Idee funktioniert. So gut funktioniert sie, daß aus einem Scherz ein Politikum wird, daß ein Straßenmusikant ins Krankenhaus muß und ein melancholischer Kommissar sich die Sinnfrage stellt. Es geht um noch mehr Geld, und die Sache wächst ihnen fast über den Kopf – bis sie erkennen, auf welcher Seite sie stehen und was, vielleicht von Anfang an, ihre Idee ausmacht. Thomas Bachmanns Roman „Das Dagobertprinzip“ zeigt eine unbefangene Art literarischer Bewältigung der jüngsten Vergangenheit, frei von Verbitterung und Zerknirschung, von Lamento oder moralischen Zeigefingern. Spannend und unterhaltend entwickelt der Autor seine Geschichte mit Mitteln des Kriminalromans und entwirft dabei, wie beiläufig und mit einem Augenzwinkern, eine Parabel der Wendesituation von 1989.